Was ist ein CDN (Content Delivery Network)? Und brauchen Sie es?

Was ist ein Content Delivery Network? Warum Sie es brau­chen (oder nicht)?

Ich behand­le die Grundlagen des­sen, was es ist, wie es ver­wen­det wird und wie es Ihrer Website nut­zen oder scha­den kann. Ich erklä­re auch den Unterschied zwi­schen tra­di­tio­nel­len CDNs, die für Geschwindigkeit gemacht wur­den, und dem ver­wir­ren­den Cloudflare-Service, der ein DNS-Caching-Service ist, der ähn­li­che Dinge wie tra­di­tio­nel­le CDNs tut, aber auch zusätz­li­che Sicherheit und DNS-Verwaltung bietet.

 

Was ist ein CDN?

Content-Delivery-Networks sind Dienstleister, die Ihre Serverdateien auf ihre Server klo­nen, um sie Besuchern auf der gan­zen Welt schnel­ler zur Verfügung stel­len zu kön­nen. Dies ist äußerst hilf­reich, um die Downloadzeiten für Bilder, CSS, JS, Schriftarten und ande­re Medien, die zum Laden Ihrer Website ver­wen­det wer­den, zu beschleu­ni­gen. Das Endergebnis ist, dass Sie ein viel bes­se­res Erlebnis für Benutzer auf der gan­zen Welt bie­ten, anstatt nur für die Benutzer, die Ihrem Webserver am nächs­ten sind.

Ohne ein CDN:

  • Sie haben einen Webserver, sagen wir in Deutschland.
  • Alle Website-Besucher ver­bin­den sich mit Ihrem Server in Deutschland.
  • Deutsche Besucher haben schnel­le Seitenladezeiten. Weit ent­fern­te Besucher (z.B. in Amerika oder Asien) haben lang­sa­me Seitenladezeiten.
  • Falls Sie sich wun­dern, der Unterschied beim Laden von Dateien von einem nahe­ge­le­ge­nen zu einem weit ent­fern­ten Server kann 1–6 Sekunden betragen!

Mit einem CDN:

  • Sie haben einen Webserver, z.B. in Deutschland.
  • Sie kon­fi­gu­rie­ren Ihre Website so, dass alle sta­ti­schen Assets (Bilder, CSS, JS, Fonts, etc.) zu Ihrem CDN-Anbieter kopiert wer­den. Normalerweise geschieht dies über ein ein­fa­ches Plugin oder Ihr Cache-Plugin.
  • Der CDN-Anbieter kopiert Ihre Dateien auf alle sei­ne Server und ver­wen­det einen ande­ren Hostnamen, um die­se Dateien auf­zu­ru­fen (cdn.ihredomain.de oder ihredomain.ihredomain.de).
  • Wenn Besucher Ihre Website besu­chen, wer­den alle Ihre Seiten von der­sel­ben Domain-URL gela­den, aber Ihre Assets wer­den von dem gewähl­ten CDN-Hostnamen gela­den. (https://cdn.ihredomain.de/image.jpg statt der übli­chen https://ihredomain.de/image.jpg)
  • Je nach­dem, von wo aus sich der Benutzer ver­bin­det, wird das CDN ihn intel­li­gent zum nächst­ge­le­ge­nen Mirror-Server leiten.
  • Alle Besucher erle­ben nun schnel­le Seitenladezeiten, da sie sich alle mit einem nahe­ge­le­ge­nen Server ver­bin­den, anstatt den gan­zen Weg zu Ihrem Ursprungsserver zurückzulegen.

 

Was ist Cloudflare? (Ist Cloudflare ein CDN?)

Dies ist ein Geek-Diskussionsthema. Im tra­di­tio­nel­len Sinne sagen eini­ge, dass Cloudflare KEIN CDN ist, weil es Ihre Dateien nicht auf einen sepa­ra­ten Hostnamen kopiert und sich wie ande­re tra­di­tio­nel­le CDNs ver­hält. Aber ande­rer­seits ist Cloudflare inso­fern ein CDN, als dass es Ihre Dateien auf ihre Server kopiert und sie den Benutzern vom nächst­ge­le­ge­nen Server aus serviert.

Der Hauptunterschied ist, dass Cloudflare auf der DNS-Ebene arbei­tet und daher mehr Kontrolle über den Ladeprozess Ihrer Website hat und sogar wei­te­re Vorteile bie­ten kann. Einige sagen, die­ser Unterschied macht Cloudflare bes­ser, da es mehr Funktionen bie­ten kann. Andere sagen, dass dies Cloudflare als CDN min­der­wer­tig macht, da es sich nicht nur auf die Lieferung von Inhalten konzentriert.

Mit traditionellem CDN:

  • Ihre Website kopiert Dateien auf CDN-Server.
  • Die Dateien wer­den vom gewähl­ten CDN-Hostnamen gela­den (nor­ma­ler­wei­se "cdn.ihredomain.de" oder "ihredomain.ihredomain.de").

Mit Cloudflare:

  • Sie ändern Ihre Nameserver-Einstellungen von Ihrem Registrar so, dass sie auf Cloudflare zei­gen (statt auf Ihren Webhost).
  • Cloudflare kopiert dann alle Ihre DNS-Einträge (von Ihrem Webhost), so dass alles naht­los funktioniert.
  • Cloudflare lädt dann still­schwei­gend Ihre sta­ti­schen Assets (Bilder, JS, CSS, Fonts, etc.) von nahe­ge­le­ge­nen Servern.
  • Alle Ihre Asset-URLs blei­ben gleich, anstatt sich auf den CDN-Hostnamen zu ändern. (Zum Beispiel: Wenn Ihre Bilder vor­her von "https://ihredomain.de/image.jpg" gela­den wur­den, wer­den sie immer noch von der­sel­ben URL geladen.
  • Ein zusätz­li­cher Bonus: Da Cloudflare auf der DNS-Ebene arbei­tet, kann es Ihre Website vor DDOS-Angriffen schüt­zen. Und auch ande­re Performance- und Sicherheitsregeln anwenden.
  • Cloudflare hat auch eine kos­ten­lo­se Service-Stufe, wäh­rend ande­re CDNs dies nicht haben.

 

Brauchen Sie also ein CDN?

Und jetzt kommt die Millionen-Euro-Frage! Brauchen Sie ein CDN?

Leistungstechnisch:

  • Sie brau­chen es nur, wenn Sie weit ent­fern­ten Traffic haben. Und mit "weit" mei­ne ich Traffic, der weit weg von Ihrem Webserver ist. (Wie weit ist zu weit? Ich sage, wenn Sie mehr als ein paar tau­send Besuche/Monat haben, die von über 300ms Entfernung kom­men, brau­chen Sie es. Prüfen Sie die Ping-Zeiten bei WonderNetwork.)
  • Wenn Ihr Traffic haupt­säch­lich lokal ist, brau­chen Sie kein CDN.
  • Webserver-Geschwindigkeit – dies ist eine wei­te­re Variable. Wenn Ihr Webserver wirk­lich schwach ist oder die Last nicht bewäl­ti­gen kann, kann das Hinzufügen von einem CDN defi­ni­tiv hel­fen, Ihren Webserver zu ent­las­ten. Höchstwahrscheinlich ist die Bezahlung für ein CDN billiger/leistungsfähiger als die Bezahlung für einen grö­ße­ren Server.

Sicherheitstechnisch:

  • Wenn Sie eine stark fre­quen­tier­te Website, eine E‑Commerce-Website oder eine umstrit­te­ne Website haben, die Hacker anlockt, soll­ten Sie sich Cloudflare besor­gen. Ja, sogar kos­ten­lo­ses Cloudflare kann sehr hilf­reich sein.
  • Andere Sicherheitsoptionen (für VPS-Besitzer): Besorgen Sie sich eine DDOS-gefil­ter­te IP von Ihrem VPS-Provider. Sie kön­nen auch Sucuri oder einen ande­ren Sicherheitsanbieter neh­men, bei dem Sie Ihre IP durch deren Nameserver leiten.
  • Andere Sicherheitsoptionen (für Shared-Hosting): Machen Sie sich nicht zu vie­le Sorgen. Ihr Shared Server ist wahr­schein­lich so kon­fi­gu­riert, dass er DDOS-Angriffe abweh­ren kann. Falls nicht, ist es wahr­schein­lich Zeit für ein Upgrade!

Wann (oder wann NICHT) soll­te man sich ein CDN zulegen?

  • Nehmen Sie es nicht, wenn der CDN-Server wei­ter von Ihren Besuchern ent­fernt ist als Ihr Ursprungsserver. Dies kann oft bei kleineren/kostenlosen CDNs der Fall sein. Sie haben viel­leicht kei­nen Server in der Nähe oder sie lei­ten Sie durch ein billigeres/langsameres Rechenzentrum oder Netzwerk.
  • Sie haben nicht vie­le Dateien, oder gro­ße Dateien. Oder Dateien, die bereits im Browser-Cache lie­gen und eine lan­ge Verfallszeit haben.
  • Sie haben nicht so vie­le Besucher.
  • Sie wol­len Geld spa­ren. Cloudflare ist zwar kos­ten­los, aber nicht immer für alle Bereiche eine gute Lösung. (Cloudflare kann in man­chen Bereichen sogar lang­sa­mer sein als Ihr Ursprungsserver.)
  • Sie haben eine ein­fa­che Website und brau­chen kei­ne wei­te­re Komplexität in Ihrem Setup.

 

Über Ferkan Saglamsoy

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Ein Allrounder – Web-Strategie, Blogging, Sys-Admin, Tech-Unternehmer, Designer, Kreativkopf, Marketingspezialist. Über 10 Jahre WordPress Design, Entwicklung, Hosting, Geschwindigkeitsoptimierung, Produktberater, Marketing, Monetarisierung. Das alles mache ich.

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