Warum Sie das webP-Bildformat nicht verwenden sollten!

Viele Geschwindigkeitstests emp­feh­len die Verwendung des webP-Formats für Bilder anstel­le der Formate JPEG oder GIF oder PNG.

Warum eigent­lich? Woher kommt die­ses selt­sa­me Bild-Dogma?

Sie haben es erraten:
Von Google.

Es wird Sie viel­leicht umhau­en, wenn Sie her­aus­fin­den, dass es sich NICHT um eine stra­te­gi­sche Ingenieurskunst der Google-Gehirne han­delt. Es war ein zufäl­li­ges Überbleibsel einer Firmenübernahme.

Bei der Big-G-Vorstandssitzung: "Hey? Was sol­len wir mit die­sem übrig geblie­be­nen Ding machen?"

Hermine Granger, die ganz vor­ne sitzt, hebt begeis­tert die Hand und empfiehlt:

"Nennen wir es webP-Bildformat – und erzäh­len allen, dass es magisch ist."

Gehen Sie zu WebPagetest.org und füh­ren Sie einen Geschwindigkeitstest für eine Seite durch. Sie fin­den einen klei­nen Textlink mit der Aufschrift: Bildanalyse.
Klicken Sie ihn an. Sie gelan­gen zu https://webspeedtest.cloudinary.com/. Es beginnt auto­ma­tisch mit der Auswertung der Bilder auf der Seite.

 

Für unse­re Homepage wur­de ein zu opti­mie­ren­des Bild iden­ti­fi­ziert. Dieses hier: Footer Logo, aber es wird "lazy­loa­ded"!

Das ist der Übeltäter

 

 

Siehe das Bild (rot). Es ist "lazy­loa­ded". Es wird nach allem ande­ren gela­den. Das bedeu­tet, dass es kein ande­res Web-Asset beim Laden ver­zö­gert. Ich ver­wen­de ein "Lazy Load"-Plugin. Der WordPress-Core bie­tet ein­ge­bau­tes Lazy Load seit August 2020. Kostenlos.

Laut Cloudinary kön­nen wir die Größe die­ses Bildes von einem 3,7k PNG auf ein 1,5k webP-Bild redu­zie­ren. Das spart 2,2k. In gro­ßen Buchstaben sagen sie uns, dass es eine 59,45-prozentige Reduktion der Größe ist.

Ist das signi­fi­kant? Nein.

Lohnt es sich, sich damit zu beschäf­ti­gen? Nein.

Warum?

Bilder wer­den par­al­lel gela­den. Alle zur glei­chen Zeit. Bumm!
Es wird nicht, eines nach dem ande­ren seri­ell gela­den wie in den alten Web-Tagen.

Laut Googles Beschreibungen redu­ziert das webP-Bildformat die Bildgröße um 25 bis 35 Prozent.

Das bedeu­tet, dass die 233k Bilder auf der Testseite um 83k klei­ner sein wer­den. Cool! Aber wenn wir den Wechsel zu webP tes­ten, beträgt der Unterschied nur 10 Prozent. Nur 23k Gewinn.

Das sind die­sel­ben trau­ri­gen Ergebnisse wie bei der ver­lust­frei­en JPEG-Kompression mit dem komi­schen kos­ten­lo­sen Smush-Plugin.

Was ist webP und warum denkt Google, dass es so fantastisch ist?

Lassen Sie uns zunächst die Glaubwürdigkeit oder Erfolgsbilanz einer Quelle über­prü­fen? Google ist das Unternehmen, das die am lang­sams­ten laden­den Komponenten im Web lie­fert. Wir reden hier von:

  • Google Analytics
  • Google Fonts
  • Google ReCaptcha
  • Google Maps
  • HTTPS/SSL Security Dogma
  • Google Snippets

Das ist genug!

Google über­schätzt sei­ne Geschwindigkeitsregeln und sein Fachwissen. Die Technologie und die Richtlinien von Google ver­lang­sa­men das Internet. Sogar der Geschwindigkeitstest – Google PageSpeed Insights – ist albern.

Was für ein Luxus für Google.

Sie igno­rie­ren ihre eige­nen heuch­le­ri­schen Geschwindigkeitstests, weil ihnen das Internet gehört. Gut, dass Google die­se Ergebnisse nicht wirk­lich für das Seitenranking ver­wen­det. Das ist rich­tig. Sie haben Ihr Leben damit ver­schwen­det, skur­ri­len Metriken nach­zu­ja­gen, die vom selbst­lo­sen Google erfun­den wurden.

"WebP ist ein neu­es Bildformat, das von Google her­aus­ge­ge­ben wird. Es wur­de ent­wi­ckelt, um einen aggres­si­ve­ren und bes­ser opti­mier­ten Kompressionsalgorithmus als JPG und PNG zu ver­wen­den, mit dem Ziel, die Dateigröße bei mini­ma­lem Qualitätsverlust zu redu­zie­ren. Und das bedeu­tet schnel­le­re Websites, die weni­ger Bandbreite verbrauchen."

- Quelle

"WebP ist ein moder­nes Bildformat, das eine ver­lust­freie und ver­lust­be­haf­te­te Komprimierung für Bilder im Web bie­tet. Mit WebP kön­nen … Entwickler klei­ne­re, reich­hal­ti­ge­re Bilder erstel­len, die das Web schnel­ler machen. Verlustfreie WebP-Bilder sind im Vergleich zu PNGs um 26 % kleiner."

- Quelle

"WebP ist wahr­schein­lich das bes­te Bildformat, von dem Sie noch nie gehört haben. Unglaublich, es hat die glei­che Qualität wie ein JPEG, ist aber typi­scher­wei­se 30 Prozent klei­ner in der Dateigröße."

- Quelle

Google hat das webP-Format für den Google Chrome-Browser ent­wi­ckelt. Leider wird webP in Apples Safari nicht unter­stützt. Firefox füg­te webP für Desktop und Android hin­zu, aber es wird nicht in iOS funk­tio­nie­ren. Das liegt dar­an, dass Firefox für iOS auf der WebKit-Engine von Safari läuft.

WebP wird nativ in Google Chrome, Firefox, Edge und dem Opera-Browser unter­stützt. Und von vie­len ande­ren Tools und Software-Bibliotheken.

Google hat sich nicht vor­ge­nom­men, das JPEG-Format neu zu erfin­den. Sie haben eine Firma für Videocodierung über­nom­men. Und ent­deck­te, dass ein Teil der Technologie zufäl­lig auch bei Standbildern funk­tio­niert. Seitdem haben sie die Codecs als Open Source zur Verfügung gestellt.

Aber sind die­se Behauptungen real und loh­nen sie sich? Sollten wir eine gan­ze Medienbibliothek zu WebP kon­ver­tie­ren? Ist das eine klu­ge Entscheidung? Können wir eine zusätz­li­che Größenreduzierung von 1 Prozent errei­chen, wäh­rend die Bildqualität erhal­ten bleibt? Die Ergebnisse sind eine Überraschung.

Trotz der Ankündigung von WebP im Jahr 2010 ist es immer noch ein auf­stre­ben­des Format. Das bedeu­tet, dass es nicht uni­ver­sell oder kom­pa­ti­bel ist. Nicht alle Browser unter­stüt­zen es.

Internet Explorer und Safari unter­stüt­zen WebP nicht.

Photoshop unter­stützt WebP nicht nativ, aber Sie kön­nen ein Plugin hin­zu­fü­gen, um WebP-Unterstützung hin­zu­zu­fü­gen. Das ist ein Anhaltspunkt. Adobe fin­det das lahm.

"Die ver­lust­freie WebP-Einstellung ist spe­zi­ell als Ersatz für PNG-Dateien gedacht. Aber in mei­nen Tests, bei denen ich vor­han­de­ne opti­mier­te PNGs nahm und sie in ver­lust­frei­es WebP kon­ver­tier­te, lan­de­te ich bei Dateien, die deut­lich grö­ßer waren als die Originale."

Wenn ein Besucher ein webP-Bild von Ihrer Website her­un­ter­lädt, kön­nen Sie es nicht wie­der­ver­wen­den. Man kann es nicht in Photoshop öff­nen. Nicht ohne ein Plugin zu instal­lie­ren. Man kann es nicht anse­hen oder bear­bei­ten, ohne spe­zi­el­le webP-kom­pa­ti­ble Software zu ver­wen­den. Und sie wer­den Probleme haben, es per E‑Mail oder über sozia­le Medien zu teilen.

Wenn Sie eine webP-Datei auf Facebook hoch­la­den, erhal­ten Sie eine Fehlermeldung. Das Hochladen eines webP-Bildes zu WordPress schlägt eben­falls mit einer Sicherheitswarnung fehl.

Ich emp­feh­le webP nicht, wenn Sie Ihre Website beschleu­ni­gen möch­ten. Es gibt ande­re Optionen zum ver­klei­nern Ihrer Bilder.

Über Ferkan Saglamsoy

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Ein Allrounder – Web-Strategie, Blogging, Sys-Admin, Tech-Unternehmer, Designer, Kreativkopf, Marketingspezialist. Über 10 Jahre WordPress Design, Entwicklung, Hosting, Geschwindigkeitsoptimierung, Produktberater, Marketing, Monetarisierung. Das alles mache ich.

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